Ernst Fuchß kam am 14. Januar 1914 in Kirchberg/Hunsrück als ältester Sohn von Jakob und Karoline Fuchß auf die Welt. Als gelernter Vermessungstechniker arbeitete er sein gesamtes Berufsleben auf dem Katasteramt in Simmern. Durch diese Tätigkeit war ihm jede Flur auf dem Hunsrück bekannt.

Ehrenamtlich engagierte er sich in verschiedenen Vereinen. Dazu zählte auch der Turngau Hunsrück, dem er zahlreiche Ausstellungen widmete. In der evangelischen Kirchengemeinde Kirchberg leitete er über viele Jahre die Gemeindebücherei.

Die meiste Zeit verwendete er auf seine Chronistentätigkeit der Stadt Kirchberg. Seit Anfang der 1930er Jahre hat Ernst Fuchß mit seiner Kamera selbst die Entwicklung der Stadt Kirchberg fotografisch dokumentiert. Er hat mit einer Vielzahl eigener Fotos Kirchbergs altes Erscheinungsbild festgehalten. Dazu kamen einige Bilder, die ihm die 'alten Kerbricher' anvertraut haben.

Er hat im Laufe seines Lebens eine umfangreiche Bilder- und Dokumentensammlung angelegt. Einen Teil davon konnte man im Heimathaus in Kirchberg besichtigen. Für seine Verdienste verlieh ihm die Stadt Kirchberg 1996 die Ehrenbürgerwürde.

Ein wichtiges Anliegen war ihm die Erinnerung an die Verbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus. Seine jüdischen Freunde aus Schulzeit und Jugend hielten zeitlebens mit ihm Kontakt. Mithilfe seiner Recherche wurde am 8. November 1998 den 27 Opfern des Nazi-Terrors ein Gedenkstein auf dem Kirchberger Marktplatz eingeweiht. Gemeinsam mit Pfarrer Manfred Stoffel entstand das Buch 'Versöhnung braucht Erinnerung'. Als er am 20. Juni 2000 verstarb hinterließ er die Sammlung seinen beiden Enkeln Thomas und Stefan Fuchß. 

Auf dem Bild zu sehen sind Ernst und Hedwig Fuchß (geb. Sohns) im April 1987. Das Foto ist ein Schnappschuss von Dr. Hans Dunger, aufgenommen im Garten hinter dem Wasserturm.